Der Fläming - immer eine Reise wert
Der Fläming, ein eiszeitlich geprägter Höhenrücken, befindet sich im südwestlichen Brandenburg und östlichen Sachsen-Anhalt. Er erstreckt sich östlich von Magdeburg über mehr als 100 Kilometer bis zur Dahme, misst 30 bis 50 Kilometer in der Breite und bildet somit einen Teil des Südlichen Landrückens. Sein kennzeichnendes Landschaftsbild ist das Ergebnis eiszeitlicher Abläufe und über Jahrhunderte gewachsener Kulturlandschaft. Vor 250.000 Jahren begann die Saaleeiszeit mit jenen Gletschervorstößen, die den Höhenrücken des Fläming entstehen ließen. In gewaltige Eispanzer eingebettet, lagerten sich hier Millionen Tonnen Gestein, Geröll und Sandmassen ab. Aber auch nach dem Ende dieser Kaltzeit vor 130.000 Jahren wirkten mächtige Kräfte der Natur weiter und formten das Land. Mit der jüngsten Inlandvereisung, die vor 15.000 Jahren endete, bekam die Landschaft ihren vorerst "letzten Schliff". Im Ergebnis entstand eine vielgestaltige Hügellandschaft mit flachwelligen Grundmoränen, Resten von Endmoränen, Sandern und tief eingeschrittenen Tälern.
Der Mensch setzte seinen Fuß spätestens seit der Jungsteinzeit vor etwa 5000 Jahren auf die als wasserarm geltende Hochfläche. Bereits vor 3000 Jahren bestand in der Jungbronzezeit eine verhältnismäßig hohe Siedlungsdichte. Aber erst der hochmittelalterliche Landesausbau des 12. / 13. Jahrhunderts prägte den Fläming nachhaltig. Bedeutende Zeugnisse jener Epoche sind gewaltige Burgen, wie Eisenhardt, Rabenstein, Wiesenburg und Ziesar. Grafen, Herzöge, Kurfürsten und Bischöfe gaben sich hier die Klinke in die Hand. Der Boden ist äußerst geschichtsträchtig. Unzählige alte Feldsteinkirchen übersäen förmlich das Land. Jedes Bauwerk ist ein Unikat und durch ihr Baumaterial sind sie unverkennbar mit den Hinterlassenschaften der Eiszeit verbunden. Straßen- und Angerdörfer prägen neben kennzeichnenden Kleinen und mittleren Städten das Siedlungsbild. Ein dichtes Wegenetz verbindet die Orte. Bereits vor Jahrhunderten angelegt, befindet sich darauf noch an vielen Stellen der "Katzenkopf". Dieser kleine Feldstein gab als typisches Pflaster den Fuhrwerken auf dem sandigen Untergrund den nötigen Halt.
Touristische Attraktionen
Obwohl der Fläming heute dünn besiedelt ist, weist er dennoch einen reichhaltigen Denkmalbestand auf. Bau- Boden- oder Gartendenkmale sind hervorragend erschlossen und machen den Gast mit der regionalen und überregionalen Geschichte gut vertraut. Wer hier auf Entdeckungstour gehen möchte, wird nicht enttäuscht. Städte mit ihren ansehnlichen Stadtkernen, Burgen, Kirchen oder Hinterlassenschaften der Urgeschichte können über ein ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz erreicht werden. Mit dem Wirken vieler bedeutender historischer Persönlichkeiten verbunden und 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt, befindet sich auf der Elbseite des Fläming die Lutherstadt Wittenberg.